Sprendlingensia

"Sprendlingensia" nennen wir die Zusammenstellung von Informationen über das historische und rezente Sprendlingen. Es ist eine Fundgrube von zahlreichen Berichten aus thematisch sehr unterschiedlichen Quellen. Davon grenzen wir formal die Informationen aus dem Dreieicher Stadtarchiv ab, die mit Zustimmung der Stadt Dreieich in einem besonderen Kapitel enthalten sind.


Beginnen wir das Kapitel Sprendlingensia mit etwas ganz Speziellem: Tattoos mit Bezug auf Sprendlingen. Man kann unterschiedlicher Meinung über diesen Körperschmuck sein. Es gibt zweifellos schöne und originelle Motive. Zu den Letzteren gehören sicherlich Abbildungen  mit Heimatbezug. Auf dem Bild sind ein Hooschebaa-Tattoo auf dem Oberarm einer jungen Sprendlinger Dame und ein Sprendlinger-Kerb-Motiv auf dem Unterarm eines Ex-Kerbborsche zu sehen. Dies ist wohl ein Ausdruck von besonderer Heimatliebe!?


  • Der Heimatforscher Karl Nahrgang hat um 1960 ein Büchlein mit dem Titel "Die Flur-, Wald- und Wegenamen der Urmark Sprendlingens" publiziert. Lutz Schäfer hat es leicht gekürzt digitalisiert.
  • Sprendlingen wurde in alten Dokumenten mit dem Beiwort "am Hirschsprung" versehen. Das Wappen zeigt aber einen stehenden Hirsch. Lesen Sie über des Rätsels Lösung.
  • Über das Pfarrhaus am Lindenplatz gibt es einige neue Forschungsergebnisse, die wir in einem Kapitel zusammenfassten.
  • Wissen Sie, wonach die Sprendlinger Straßen benannt wurden? Oder für welche Straßen Umbenennungen vorgenommen wurden, etwa zu Beginn und nach der NS-Zeit? 
  • Über Sprendlingen gibt es eine Reihe von interessanten Publikationen, selbst nach der Gründung der Stadt Dreieich. 
  • Wir haben ein Kapitel Gedichten mit Bezug auf Sprendlingen reserviert. Nichts Hochkulturelles, aber trotzdem lesenswert.
  • "Kommst Du vom Galjehiwwel her ..." So beginnt die Sprendlinger Nationalhymne. Es besteht bei der ersten Strophe weitgehende textliche Übereinstimmung. Bei den Folgestrophen gibt es verschiedene konkurrierende Versionen. Wir haben sie zusammengestellt.
  • In den zehn Gravamina gegen Pfarrer Lantz wird über eine gerichtliche Auseinandersetzung der Sprendlinger Kirchengemeinde mit ihrem Pfarrer im Jahr 1745 berichtet. Eine unglaubliche Geschichte.
  • Ein Streit zwischen den Sprendlingern und den Dreieichhainern im Jahr 1606 um den "Ewigen Baum" war Vorlage für das Theaterstück "Als die Sprendlinger den Haanern die Kühe klauten". Lesen Sie mehr über den Streit und die Analyse des zugrundeliegendem Dokuments
  • Im Kapitel Kriminalfälle berichten wir über Mord und Totschlag in Sprendlingen
    • Ein Doppelmord im Sprendlinger Pfarrhaus im Jahr 1570 sorgte damals für großes Aufsehen. Lesen Sie die zeitgenössischen Berichte über die Tat und das schmerzhafte und schreckliche Schicksal des Mörders.
    • Der Mord an Stara Baumgarten in einem Anwesen am Herrnröther Weg erschütterte 1930 Sprendlingen. Wir recherchierten und berichteten über den Fall.
    • Ein Bombenanschlag durch einen Stasi-Agenten erschüttert Sprendlingen im Jahr 1958
    • Ein Polizist kam bei der Festnahme eines RAF-Mitglieds zu Tode. Der Prozess endete mit einem Freispruch

Im Folgenden stellen wir weitere "Sprendlingensia" vor:


Heinrich Runkel veröffentlichte 1999 eine Schrift mit dem Titel "Schultheißen und Bürgermeister von Sprendlingen", die wir hier erneut publizieren. Interessant sind die Anmerkungen über die Tatsache, dass Sprendlingen zeitweilig zwei Schultheißen gleichzeitig hatte.


1958 gab es in Sprendlingen 14 Metzgereien und 20 Bäckereien (die alle noch selbst backten). Das ist dem Branchenverzeichnis aus dem Jahr 1958 zu entnehmen, das in einer Broschüre für Neubürger abgedruckt war.


Ein Bericht aus dem Jahr 1850 über die Verbreiterung der Hengstbachbrücke an der Darmstädter Straße ist insofern interessant, weil bisher keine Informationen über den Bau dieser Brücke dokumentiert sind. Es ist anzunehmen, dass die Straße von Darmstadt nach Frankfurt früher (?) durch die Hengstbachfurt zum Lindenplatz und dann weiter Richtung Norden führte. In der Karte des Geometer Nicks aus dem Jahr 1761 ist die Darmstädter Straße zu erkennen, die mittels einer Brücke über den Hengstbach verläuft. Offensichtlich wurde im Zuge des Baus der Chaussee von Langen bis Neu-Isenburg um 1805 diese Brücke nicht erneuert, sondern erst 1850. 

In einem Gemeinderatsprotokoll wird explizit erwähnt, dass die Brücke eine der Straße entsprechende Breite erhalten soll. Diese zweibogige Sandsteinbrücke mit den breiten sandsteinernen Geländern wurde im Jahr 1900 verbreitert, weil sie den Verkehr nicht fassen konnte. Sie musste 1953 einem Neubau aus Stahlbeton weichen. Dies war eine Voraussetzung für die Verbreiterung der Darmstädter Straße, was einige Jahre später realisiert wurde.

Schauen Sie sich bitte auch die Brückenbilder in Kapitel "Sprendlinger Fotos" an. 


Die Protokolle des Sprendlinger Gemeinderates von 1883 - 1914 wurden von Gerhard Störmer durchgearbeitet und zusammengefasst. Mit einem Klick auf das Bild können die "Streiflichter aus der Sprendlinger Kommunalpolitik" aufgerufen werden. 

Im Wohnhaus Kirchstraße 1 (heute Alberusstraße) befand sich bis 1901 im ersten Stock das Sitzungszimmer des Gemeinderates von Sprendlingen (Abb.). Danach tagte er in einem Haus in der Eisenbahnstraße 20, bis 1910 das neue Rathaus bezugsfertig wurde.


Die Sprendlinger Kreppel-Zeitung von 1913 ist ein lokalgeschichtlich interessantes Zeitdokument. Es werden dort die politischen Gegebenheiten - nicht nur in Sprendlingen - persifliert dargestellt. Die elektronische Version dieser Zeitung wurde freundlicherweise von Herrn Andreas Stroh zur Verfügung gestellt.


Unsere altvorderen Heimatforscher haben sich große Mühe gegeben, die verfügbaren Archive zu sichten und die dortigen Dokumente aufzuarbeiten, sie zu strukturieren und sie inhaltlich aufbereitet zu publizieren. Eine dieser Veröffentlichungen ist das "Hessische Ortsnamensbuch" von Wilhelm Müller, das im Selbstverlag der Historischen Kommission für den Volksstaat Hessen 1937 in Darmstadt erschienen ist. Durch Anklicken des Bildes rechts wird das Kapitel über Sprendlingen aufgerufen (dann "Anzeige" und "Ansicht drehen"). Es handelt sich um eine noch heute aktuelle Übersicht der wichtigsten Dokumente zu Sprendlingen, die in der verfügbaren Sekundärliteratur nur unzureichend wiedergegeben und interpretiert werden.


Das "Sprendlinger Blättchen"  bzw. der "Sprendlinger Stadtanzeiger" erschien von 1949 bis 1977 zweimal wöchentlich (Dienstag und Freitags. Es gab aber auch schon vorher Zeitungen in Sprendlingen:

 

  •     1898 Gründung der Allgemeinen Volkszeitung für Sprendlingen und Umgebung, Druck- und Verlagshaus J. Leonhardt
  •     1923 (?) Sprendlinger Anzeiger, Verkündigungsblatt für amtliche Bekanntmachungen der Gemeinde Sprendlingen und der benachbarten Oberförstereien, Schriftleitung Carl Aug. Knacker
  •     1936 (?) Sprendlinger Anzeiger, Druckerei und Verlag, Offenbacher Straße 19
  • 1945 Amtliche Mitteilungen für die Stadt und den Landkreis Offenbach (Verlag?)
  •     1948 Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Sprendlingen Druck: H. Leonhardt
  •     1948 Anzeigenblatt für die Städte Sprendlingen und Dreieichenhain und die Gemeinden Götzenhain und Offenthal, Herausgeber: Heinrich Leonhardt 16.
  •     1949 Erstes Erscheinungsjahr des Sprendlinger Stadt-Anzeigers, Druck- und Verlagshaus J. Leonhardt (Dreieichbote, Dietzenbacher Wochenblatt)
  •     1975 Übernahme des Sprendlinger Stadtanzeiger durch den Binz-Verlag, Beilage zur Offenbach-Post
  •     1977 Umbenennung in Dreieich-Stadtanzeiger, Einstellung des Titels 1997

Nach 1977 gab es kein Sprendlingen-spezifisches Presseorgan.


Die Freunde Sprendlingens erhielten die Sammlungen einiger prominenter Heimatkundler, die im Vereinsarchiv sorgsam verwahrt werden. Gerhard Störmer hat uns seine Sammlung von Anzeigen aus alten Zeitungen übergeben, von der hier einige Seiten per Klick auf das Bild gezeigt werden. Auf Anfrage lässt sich die Sammlung im Vereinsarchiv einsehen.


In YouTube findet man einige weitere interessante Filme über Sprendlingen, die wir für Sie zusammengestellt haben: