Das Fest wird seit 2016 von der STG organisiert
Das Hooschebaa-Fest ist neben der Sprendlinger Kerb die Veranstaltung, an der alle Sprendlinger Alt- und Neubürger am Lindenplatz zusammenkommen können, um zu babbele, Musik zu hören, zu tanzen, Äbbelwoi zu trinken und Handkäs zu essen - kurz, um sich wohlzufühlen. Das Hooschebaa-Fest hat seinen Namen von dem 1977 eingeweihten Hooschebaa-Brunnen, auf dem ein von Hermann Will geschaffener kleiner Junge aus Bronze steht. Unsere Nachbarn beneiden uns sehr, weil niemand das Wort "Hosenbein" mit einem solch weichem "sch" und das "aa" (eigentlich "ao") so wunderschön dunkel-nasal aussprechen konnte, wie wir Ureinwohner Sprendlingens. Der Filmklub Sprendlingen (heute: Film- und Videoclub Dreieich) hat mit einen Film die Einweihung des Hooschebaa-Brunnens dokumentiert.
Das erste Fest wurde 1978 ein Jahr nach der Einweihung des Hooschebaa-Brunnens von den Freunden Sprendlingens veranstaltet. Es hat im Laufe der Zeit seinen Charakter geändert, denn auch der Geschmack der Festbesucher wandelte sich. Am Anfang gab es Blasmusik, dann spielten die "Fab Four" Oldies aus den 60ern. Danach traten "Theresa Kästel & Die Prestigious Band" bei der Veranstaltung auf. Das Fest wurde seit 2008 von den Freunden Sprendlinges und der Sprendlinger Turngemeinde zusammen organisiert. Hier zwei YouTube Videos von 2012: "You've Lost that Loving Feeling" und "King of the Road u. Dont go Breaking my Heart". Am folgenden Samstag traten die "Crazy Cats" am Hooschebaafest 2012 auf.
Kurt Schäfer hat einen Super 8 Film über die Hooschebaa-Feste 1978 und 1979 gedreht, den die "Freunde Sprendlingens" digitalisiert und auf YouTube geladen haben. Dieser 24 minütige Film dokumentiert auch den Sprendlinger Dialekt, wie er noch in den 70er Jahren gesprochen wurde. Viele alte Sprendlinger werden sich in dem Film wiedererkennen. Hans Leo Petri hat uns einen Film vom Hooschebaa-Fest 1981 zur Verfügung gestellt. Ein weiteres schönes Zeitdokument (ohne Ton). Sehen Sie hier ein Video über das Hooschebaa-Fest 2010, gefilmt von Volker Nischwitz.
Im Jahr 2013 musste das Fest aus unterschiedlichen Gründen abgesagt werden. Die Vorstände der Freunde Sprendlingens und der Sprendlinger Turngemeinde hatten gehofft, es im folgenden Jahr wieder durchführen zu können. Nach intensiver Diskussion kamen beide Vereine jedoch zu dem Schluss, das Fest auch für 2014 abzusagen. Ein Sponsor ist abgesprungen, neue Sponsoren konnten trotz intensiver Bemühungen nicht gefunden werden. Ohne Absicherung durch Dritte bedeutet die Durchführung eines solchen Festes für einen relativ kleinen Verein wie die Freunde Sprendlingens ein zu hohes finanzielles Risiko.
Besonders Willi Menzer bedauerte diese Entscheidung, war er doch 25 Jahre lang mit seinem Herzblut dabei, dieses Fest professionell zu organisieren. Auch Matthias Matthes, der Vorsitzende der Sprendlinger Turngemeinde, äußerte sein Bedauern, zeigte aber andererseits auch Verständnis für die Situation.
Wilhelm Ott, der Nachfolger von Willi Menzer als Vereinsvorsitzender der Freunde Sprendlingens, erklärte, dass der Vorstand des Heimatvereins die Wahrscheinlichkeit sehr gering einschätzt, das Fest in der bisherigen Form zukünftig weiterführen zu können. "Die finanziellen Rahmenbedingungen werden sicherlich nicht besser, und was nicht vergessen werden darf: auch die Mitglieder der Freunde Sprendlingens werden älter und die Anzahl der aktiven Mitglieder geringer. Zudem werden die behördlichen Anforderungen an die Organisatoren immer höher", erklärte Ott
Der Vorstand der Freunde Sprendlingens hat in einer Sitzung im November 2014 daher beschließen müssen, das Hooschebaa-Fest in Zukunft nicht mehr federführend zu organisieren. Nach längeren Verhandlungen wurde im Jahr 2015 vereinbart, dass ab 2016 das Hooschebaa-Fest unter der alleinigen Regie der Sprendlinger Turngemeinde realisiert werden wird. Die Freunde Sprendlingens wünschen der Turngemeinde viel Erfolg bei der Durchführung des Festes und vor allem regenfreies Wetter am Festwochenende. Lesen Sie hierzu einen Artikel aus op-online.
Es war das Jahr 1976, als sich die Gründung der Stadt Dreieich infolge der Gebietsreform des Landes Hessen vollzog. Die bislang selbstständige Stadt Sprendlingen wurde mit den Orten Offenthal, Götzenhain, Dreieichenhain und Buchschlag zur neuen Stadt Dreieich zusammengeschlossen. Dies konnte nicht ohne Wenn und Aber von zwei echten Sprendlingern hingenommen werden. An einem Wochenende traf sich das Ehepaar Hans und Emilie Salomon im Odenwald mit Willi und Luise Schlapp. Willi Schlapp war den Sprendlingern bekannt durch seine wöchentlichen Lokalbeiträge in der „Offenbach Post“ unter seinem Pseudonym „Schorsch“. Die beiden Männer unterhielten sich beim Spaziergang über die bevorstehende Neugründung der Stadt Dreieich und meinten beide: „Dies kann man nicht tatenlos über sich ergehen lassen, man muss auf jeden Fall das Brauchtum und die Heimatkunde in Sprendlingen weiter pflegen und erhalten“. Gesagt, getan; man kam zu dem Entschluss, einen heimatkundlichen Freundeskreis ins Leben zu rufen. Bei der Überlegung, wie er zu benennen sei, einigte man sich rasch auf den Namen „Freunde Sprendlingens“.
Bald kam der Freundeskreis zustande und eine ganze Reihe namhafter Sprendlinger trat ihm bei. Zunächst hielten die „Freunde Sprendlingens“ ihre Sitzungen als Arbeitsgemeinschaft ab und dies allmonatlich im Pavillon des Bürgerhauses. Sie waren vorerst noch integriert in die „Volkshochschule Dreieich“.
Eine ihrer ersten Aufgaben war der Entwurf eines „Hooschebaa Brunnens. Der sollte mit einer obendrauf gestellten Bronzefigur, dem von dem Bildhauer Herrmann Will geschaffenen „Hooschebaa“, auf dem Lindenplatz seinen Standort haben. Der Brunnen konnte recht zügig fertiggestellt werden. Erst einige Zeit später wurde ein Brunnensockel hinzugefügt, den Arno Baumbusch entworfen, aus Sandstein gefertigt und am Boden befestigt hatte. Herrmann Will und Arno Baumbusch zählten zu den ersten Mitgliedern der „Freunde Sprendlingens“.
Die Einweihung des „Hooschebaa-Brunnens“ fand acht Tage vor dem Hessentag, der 1977 in Dreieich durchgeführt wurde, statt. Die Resonanz der Bevölkerung bei der Enthüllung des Brunnens war so groß, dass die „Freunde Sprendlingens“ spontan beschlossen: „Da müssen wir ein alljährliches Fest draus machen“. So entstand das „Hooschebaa-Fest“, das 1978 das erste Mal gefeiert wurde. Von 1978 bis 1988 wurde das Fest mit der tatkräftigen Unterstützung des Bürgerhauses, vor allem des Bürgerhausleiters Gustav Halberstadt abgewickelt.
Nach der Vereinsgründung und der Selbstständigkeit der „Freunde Sprendlingens“ im Jahr 1988 bewerkstelligten die „Freunde“ die Veranstaltung des Festes in eigener Regie. Als leitender Organisator ist hierbei Willi Menzer zu erwähnen, der damals zunächst noch 2. Vorsitzender war, bald darauf als 1. Vorsitzender fungierte und bis 2012 das Fest im 25. Jahr federführend organisiert hat.
Seit 2008 hatten die „Freunde Sprendlingens“ die „Sprendlinger Turngemeinde“ mit „ins Boot genommen“, um die umfangreichen Arbeiten bei der Vorbereitung und Durchführung des Festes besser bewältigen zu können. Die Zusammenarbeit beider Vereine erwies sich als sehr kooperativ und erfolgreich. Letztendlich war es folgerichtig, dass die STG das Fest in alleiniger Verantwortung übernahm.