Die Christus-Kirche

Durch die umfangreiche Bautätigkeit im Norden Sprendlingens in den 1950er Jahren ergab sich die Notwendigkeit des Baus einer zweiten evangelischen Kirche. Man fand einen geeigneten Platz an der Fichtestraße. Zunächst entstand dort 1955 ein Gemeindezentrum mit einem Saal, Jugendräumen und Wohnräume für Pfarrer und Küster. Am 24.5.1958 wurde dann die Christuskirche durch den hessischen Kirchenpräsidenten Martin Niemöller im Beisein von vielen Honoratioren eingeweiht. Später wurde sie in die Denkmalschutzliste eingetragen. Dort ist zu lesen: 

Einheitlich gestaltete Sachgesamtheit von Kirchenschiff, Campanile, Gemeindesaal und Pfarrhaus, errichtet 1957 nach Plänen des staatlichen Baurats Dipl.-Ing. Ludwig Jakob (Neu-Isenburg). Kirchenraum mit Satteldach über Betonbindern, geschwungene, auf dünnen Rundpfosten ruhende Empore mit figurenreichen Reliefs in der Brüstung. Diese stammen von dem Maler und Bildhauer Helmuth Uhrig.

 

Hans Leo Petry dokumentierte 1956/57 filmisch den Bau der Christuskirche in der Sprendlinger Fichtestraße. Dieses interessante Zeitdokument wurde in einer Rohfassung von Wilhelm Schäfer den Freunden Sprendlingens zur Verfügung gestellt. Der Film und Videoclub Dreieich unter Werner Orth bearbeitete das Material und schnitt daraus einen 7-Minutenfilm, den wir auf YouTube hochluden. In dem Film sind eine Reihe von Honoratioren zu sehen, die älteren Sprendlingern noch bekannt sind: Neben Martin Niemöller sind die Pfarrer Eduard Grexa und Max Rudolf Weber, Landrat Jakob Heil, Bürgermeister Banse, der spätere Minister Horst Schmidt und viele andere zu erkennen.

Eduard Grexa war zwischen 1949 und 1966 evangelischer Pfarrer in der Christuskirchengemeinde. Er wurde 1909 in der heutigen Slowakei geboren, kam nach dem Krieg nach Sprendlingen und wurde Pfarrer der neu gegründeten Gemeinde Sprendlingen-Nord. Er unterrichtete viele Sprendlinger Konfirmanden und Konfirmandinnen. Frau Krabbe-Zerwas verfasste einen Bericht über Pfarrer Grexa, der 2015 in der Sprendlinger Kirchenzeitung erschien. Mit einem Klick auf das Bild kann der Bericht aufgerufen werden,

Erst zwei Jahre nach der Einweihung, 1959, wurden die Glocken der Christuskirche gegossen und im Turm befestigt. Frau Krabbe-Zerwas hat uns einige Fotos von der Einholung der Glocken zur Verfügung gestellt (s. unter). Von besonderem Interesse ist ein Bild der Familie Grexa. Anbei auch die Läuteordnung  der Christuskirchen-Gemeine für die neuen Glocken. Von der gleichen Autorin können Sie einen Artikel über das 50. Jubiläum des Geläutes  im Turm der Christuskirche sowie eine Beschreibung aller 26 Glocken  in Sprendlingen und Buchschlag aufrufen.


Hier können Sie sich das Vollgeläut der Christuskirche auf YouTube anhören.