Die Sprendlinger Juden

Den ersten Hinweis auf Anwesenheit von Juden in Sprendlingen gibt es 1563, beim Erheben des „Judenzins“.  1861 zählte man 106 jüdische Personen, ihre Synagoge (Abb. links) und ihr Friedhof wurden in den Jahren 1830-31 angelegt und eingeweiht. Juden und Nichtjuden lebten in Sprendlingen sehr gut zusammen. Und dann kam der 20. Januar 1933 ...

Die Freunde Sprendlingens beschäftigen sich seit ihrer Gründung mit dem Schicksal der Jüdischen Bürger Sprendlingens. Neben der weiter unten erwähnten Veröffentlichung "Die Sprendlinger Juden" können weitere Informationen über das Untermenü aufgerufen werden. Für einen raschen Überblick über die ehemalige Synagoge, die Mikwe und den Friedhof ist folgender Artikel von Arno Baumbusch geeignet: 

Jüdisches Leben in Sprendlingen.

 

In einem Lebensrückblick hat Lore Schwarz ihre 

Erinnerungen an jüdische Freunde und Bekannte niedergeschrieben.

Hier ein Interview mit Lore Schwarz.


Anschauliche Information über den jüdischen Friedhof enthält eine Fotodokumentation von Wilhelm Ott.

 

Interessant ist auch die Geschichte der Rückkehr des verschollenen 

Thoraschrein-Vorhangs nach Sprendlingen.

 

Auf YouTube sind zwei Filme zum Thema zu sehen: 

Juden in Sprendlingen - ein Film auf YouTube (Stadtfernsehen Dreieich)
Jüdische Spuren in Sprendlingen - ein Film auf YouTube (Anni und Egon Einspenner)

Die Arbeitsgemeinschaft "Allemannia Judaica" betreibt eine Website, in der ebenfalls sehr ausführliche Informationen zur 

Geschichte der jüdischen Gemeinde (inklusive Mikwe und Synagoge) sowie des jüdischen Friedhofs zu finden sind.

 


Die Freunde Sprendlingens publizierten 1983 eine Dokumentation über die ehemaligen jüdischen Mitbürger Sprendlingens. "Diese Arbeit ist erneut ein Zeugnis für das Bestreben, Vergangenes der Vergesslichkeit zu entziehen", wie der damalige Bürgermeister Meudt in seinem Geleitwort schrieb.  Die Autoren Arno Baumbusch, Franz Hauk, Heinrich Henning, Fred Neubecker, Rolf Nieß, Heinrich Runkel und Friedrich Spitz haben ihre umfangreichen Forschungsarbeiten über das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte in unserer Heimatstadt sehr eindrucksvoll zusammengefasst.


Lore Schwarz machte darauf aufmerksam, dass auf dem Foto auf Seite 15 der Dokumentation es sich bei der jungen Frau nicht um die Schwester von Kurt Bendheim handelt, sondern um eine Freundin. Das Bild links zeigt das Geschwisterpaar Kurt und Edith Bendheim im Winter 1941/42, also vor ihrer Deportation im September 1942, im Garten vor ihrem Haus in der Kanonenstraße 2.


Die oben abgebildete Sandsteintafel wurde auf Veranlassung der Freunde Sprendlingens an der Nordwand des alten Sprendlinger Rathauses angebracht (Entwurf und Ausführung: Arno Baumbusch). Die Enthüllungsfeier fand am 16. Juni 1979 im Beisein von ehemaligen jüdischen Mitbürgern statt.